Frankreich-Österreich ist ein fünftes Nations League Spiel am Donnerstag um 20:45
Niemand hatte damit gerechnet, dass der amtierende Weltmeister Frankreich zwei Tage vor Beginn der Nations League-Gruppenphase am Rande des Abstiegs in Liga B steht. Ein Wettbewerb, der sicherlich nicht die gleiche Anziehungskraft hat wie eine Welt- oder Europameisterschaft und bei dem es, vor allem nach dem Triumph im italienischen Final Four im vergangenen Oktober, auch logisch ist, dass es an Motivation fehlen könnte. Aber die Bleus können nicht nur nicht mehr auf den ersten Platz hoffen, sondern laufen sogar Gefahr, sich zu blamieren. In den vier Spielen im vergangenen Juni gelang Mbappé und seinen Teamkollegen nicht einmal ein Sieg: Sie verloren vor eigenem Publikum gegen Dänemark (1:2) und Kroatien (0:1) und holten zwei Unentschieden in den Auswärtsspielen in Kroatien (1:1) und Österreich (1:1). Bei einem solchen Kader – zwei von zwölf möglichen Punkten – ist der letzte Platz zwei Runden vor Schluss keine Überraschung.
Bevor man sich kopfüber in das Abenteuer Katar stürzt – bei der Weltmeisterschaft im November müssen die Transalpinen ihren 2018 in Russland gewonnenen Titel verteidigen – muss Didier Deschamps Schadensbegrenzung betreiben und den Abstieg vermeiden. Das kann er erreichen, wenn er Österreich in Saint-Denis schlägt und nächsten Sonntag in Dänemark ein Ergebnis erzielt. Die Auswahl, gegen die er antreten muss, ist die des ehemaligen Leipzig- und Manchester-United-Trainers Ralf Rangnick: Im Juni im Wiener Prater war es der gewohnte Mbappé, der für Frankreich die Kastanien aus dem Feuer holte und in den letzten zehn Minuten den entscheidenden Treffer zum 1:1 erzielte.
Österreich hat zwei Punkte mehr als Frankreich und wäre mit einem Erfolg auf der sicheren Seite. Nach dem 0:3-Auftaktsieg gegen Kroatien konnten Arnautovic und seine Mannschaftskameraden jedoch nicht mehr gewinnen, verloren zweimal gegen die Dänen und spielten unentschieden gegen die Bleus. Rangnick setzt vor allem auf den Stürmer von Bologna, den Torschützenkönig der Serie A, während Deschamps auf den Milan-Spieler Giroud setzt, aber auch den jungen Talenten Camavinga und Tchouaméni sowie Kolo Muani und Nkunku Raum gibt. Fehlen wird allerdings Theo Hernandez, der aufgrund von Adduktorenproblemen nach Milanello zurückgekehrt ist. Die anderen nicht verfügbaren Spieler sind Benzema, Pogba, Rabiot, Konate, Kanté, Martial, Coman und Kimpembe
Die Vorhersage
Werden wir das enttäuschende Frankreich vom Juni sehen oder die Mannschaft, die beim letzten Final Four der Nations League die Erwartungen nicht enttäuscht hat und dank ihrer unzähligen Talente den Wettbewerb gewann? Ich habe das Gefühl, dass die Transalpinen dieses Mal keinen Fehler machen werden. Und gegen die Österreicher, die am Abend in Saint-Denis ohnehin nicht dabei sein werden, soll der Sieg her, mit dem man den Abstieg vermeiden kann. Die Abwehr der Bleus hat jedoch in den ersten vier Spielen der Runde immer mindestens ein Tor kassiert: Es ist nicht auszuschließen, dass die Österreicher – wie im Hinspiel – mindestens ein Tor erzielen werden.
Frankreich gegen Österreich: die wahrscheinliche Aufstellung
- FRANKREICH (4-2-3-1): Maignan; Pavard, Koundé, Varane, Mendy; Guendouzi, Tchouaméni; Dembélé, Griezmann, Mbappé; Giroud.
- AUSTRIA (4-4-2): Lindner; Lainer, Danso, Alaba, Trimmel; Sabitzer, Schlager, Seiwald, Baumgartner; Arnautovic, Gregoritsch.
MÖGLICHES ERGEBNIS: 2-1