Auf die Gefahr hin, rhetorisch zu klingen, wird das Spiel gegen „seinen“ FC Chelsea für Frank Lampard, der seit Januar letzten Jahres für Everton verantwortlich ist, nie ein Spiel wie jedes andere sein. Der Weg der Toffees zum Premier-League-Auftakt an diesem Wochenende beginnt mit dem Spiel zwischen dem FC Liverpool und den Blues. Der ehemalige Kapitän der englischen Nationalmannschaft stellt sich seiner Vergangenheit, kann es sich aber nicht leisten, dabei sentimental zu werden. Everton muss die letzte Saison, in der sie ernsthaft abzusteigen drohten, unbedingt wiedergutmachen
Lampard und seine Mannen konnten den Abstieg dank einer starken Leistung in der Schlussphase der Saison, unter anderem mit einem Sieg gegen ein bereits mut- und zielloses Chelsea im vergangenen Mai, gerade noch abwenden. Ein weiteres ähnliches Jahr zu vermeiden, wird das erste Ziel des aus dem Londoner Vorort Romford stammenden Trainers sein, der allerdings mit dem Markt nicht zufrieden zu sein scheint: Mit dem Verkauf von Richarlison für rund 60 Millionen Euro hat sich die Everton-Führung bisher bedeckt gehalten. Die einzigen Neuzugänge sind Vinagre von Sporting und das Duo Tarkowski-McNeil von Absteiger Burnley. Auch in den letzten Freundschaftsspielen vor der Saison waren die Toffees unbeständig: In den USA verloren sie überraschend mit 0:4 gegen Minnesota United, um sich dann mit Siegen gegen Blackpool und Dinamo Kiew wieder etwas zu erholen.
Thomas Tuchels Chelsea, das gerade eine gute Saison hinter sich hat, aber nicht an das Niveau der letzten herankommt, in der die Blues die Spitze Europas erreichten, will die Lücke zu City und Liverpool schließen. Weg mit dem verärgerten Rudiger und dem nie integrierten Lukaku, die Londoner haben wieder in Italien geangelt. In der Verteidigung hat man sich den ehemaligen Napoli-Spieler Kalidou Koulibaly gesichert, während man im Sturm auf einen Flügelspieler von absolutem Wert wie Raheem Sterling zählen kann. Die letzten beiden Streiks sind vielleicht weniger beeindruckend, aber wir werden von ihnen hören: Es handelt sich um den Spanier Cucurella, für den etwa 60 Millionen gezahlt werden, und den ehemaligen Villans Chukwuemeka, an dem auch der AC Mailand interessiert ist.
So sehen Sie Everton gegen Chelsea live im Fernsehen und im Stream
Das Spiel
Everton-Chelsea findet am Samstag um 18:30 Uhr statt. Das Spiel ist live und exklusiv für Sky-Abonnenten auf Sky Sports Football (Kanal 203) zu sehen. Die gleiche Sendung wird auch als Live-Streaming über Sky Go, den mobilen Dienst für Abonnenten, und über NOW, die Live- und On-Demand-Plattform von Sky, verfügbar sein.
Die Vorhersage
Lampard muss zahlreiche Ausfälle verkraften (Coleman, Davies, Andre Gomes sowie Startstürmer Calvert-Lewin) und wird gegen sein ehemaliges Team in erster Linie darauf bedacht sein, keine Prügel einzustecken. Der Goodison Park ist normalerweise ein hartes Pflaster, aber die Chancen, dass Chelsea mit einem Sieg in die neue Saison startet, sind sehr hoch. Wir erwarten ein Spiel mit weniger als drei Toren in Liverpool
Die wahrscheinliche Aufstellung Everton-Chelsea
EVERTON (3-4-3): Pickford; Godfrey, Mina, Tarkowski; Patterson, Doucouré, Allan, Mykolenko; Gordon, Gray, McNeil.
CHELSEA (3-4-3): Mendy; Azpilicueta, Thiago Silva, Koulibaly; James, Kanté, Kovacic, Chilwell; Mount, Havertz, Sterling.