Der Name des ersten Finalisten der Champions League 2024-25 wird aus dem Duell zwischen Inter und Barcelona im San Siro hervorgehen, die nur sechs Tage nach dem spektakulären Halbfinal-Hinspiel erneut aufeinander treffen. Ein Spiel, das viele, darunter auch Experten, als echte Werbung für den Fußball bezeichnet haben, eines dieser Spiele, die laut Pep Guardiola dafür sorgen, dass die Stadien nicht leer bleiben.
Tatsächlich war vor einer Woche in Montjuic ein Festival der Emotionen zu erleben, das Fans aus aller Welt vor den Fernseher fesselte. Insgesamt sechs Tore (3:3), fantastische Spielzüge – allen voran die von Lamine Yamal, der sich trotz seiner erst 17 Jahre als wahnsinniger Spieler bestätigt – und ein ständiges Hin und Her, wobei Inter zweimal in Führung gehen konnte, im ersten Fall sogar mit zwei Toren. Ein bisschen Bedauern bleibt für die Mannschaft von Simone Inzaghi, die die Lücken der Blaugrana, die im Angriff ebenso effektiv wie in der Verteidigung anfällig waren, gut ausnutzen konnte. Das Unentschieden ist auf jeden Fall ein Ergebnis, das den Nerazzurri gelegen kommt. Das war keineswegs selbstverständlich, da sie mit der Last von drei Niederlagen in Folge in der Coppa Italia und der Meisterschaft und dem psychologischen Rückschlag in Katalonien angekommen waren.
Inzaghi glaubt daran
Es war undenkbar, die Qualität der Mannschaft von Hansi Flick zu neutralisieren, die ab der Mittelfeldlinie fast unspielbar war. Aber Inter hat sich vor allem in der zweiten Halbzeit beim Stand von 2:2 gut geschlagen, als Inzaghi versuchte, den Schwerpunkt etwas nach vorne zu verlagern und die Ballführer von Barcelona stärker unter Druck zu setzen.
Es war kein Zufall, dass der amtierende italienische Meister Mitte der zweiten Halbzeit das dritte Tor erzielte, erneut durch Dumfries (der damit einen Doppelpack schnürte), und damit die Aufholjagd der ersten Halbzeit schnell vergessen machte, als Yamal und Ferran Torres Inter, das nach 20 Minuten mit 0:2 in Führung gelegen hatte, wieder einholten. Die Freude über die wiedererlangte Führung währte jedoch nur zwei Minuten: Eine weitere Glanzleistung, diesmal von Raphinha, führte zu einem Eigentor von Sommer und stellte den Endstand von 3:3 her. Schnelligkeit, Körperlichkeit und physische Stärke – vor allem bei Standardsituationen, auch wegen einer Frage von Zentimetern – ermöglichten es Lautaro Martinez und seinen Mitspielern, ungeschlagen aus dem katalanischen Stadion zu gehen und sich keineswegs geschlagen zu geben. Inzaghi tut gut daran, daran zu glauben, und so überraschte die umfangreiche Rotation am vergangenen Samstag in der Meisterschaft gegen Verona nicht, fast so, als wolle er dem Pokal absolute Priorität einräumen.
Der Sieg kam dennoch gegen die Scaliger, die mit 1:0 durch einen Elfmeter von Asllani besiegt wurden. Ein wertvoller Erfolg, der die schwachen Hoffnungen auf eine Aufholjagd auf Antonio Contes Napoli am Leben hält, das weiterhin drei Punkte Vorsprung hat und dem Scudetto nun näher ist. Auch Barcelona gewann trotz Umstellungen, riskierte jedoch gegen den bereits abgestiegenen Real Valladolid etwas (1:2). Damit behalten die Blaugrana ihren Vorsprung von vier Punkten auf Real Madrid in der Liga-Tabelle (am Wochenende steht ein heißer Clásico an).
Im Rückspiel hofft nzaghi auf die Rückkehr von Lautaro Martinez, der im Spiel in Montjuic wegen eines Problems am Knöchel ausgewechselt werden musste. Der Toro, der gegen Verona fehlte, versucht ebenso wie Pavard, ein weiterer wahrscheinlicher Ausfall, die Zeit zu verkürzen. Sollte der Argentinier nicht fit werden, wird Taremi von Beginn an neben Thuram spielen.
Ähnlich sieht es für Lewandowski aus: Der polnische Stürmer ist noch nicht vollständig genesen, wird aber zumindest auf der Bank Platz nehmen können. Flick muss jedoch auf einen Schlüsselspieler wie Koundé verzichten, der sich im Hinspiel verletzt hat und durch Eric Garcia ersetzt wird. Auch Gavi, der in Valladolid vorzeitig ausgewechselt wurde, ist fraglich.
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Die Prognose
Inter ist in den letzten 15 Heimspielen der Champions League ungeschlagen geblieben und hat in dieser Erfolgsserie 12 Siege eingefahren. Auch die Bilanz in den europäischen Halbfinalspielen stimmt Inzaghi zuversichtlich: Die Nerazzurri haben 9 von 11 Spielen in den vorletzten Runden der kontinentalen Wettbewerbe im San Siro gewonnen. Barcelona hat sich jedoch als sehr starke Mannschaft erwiesen, vor allem in der Offensive. Es wird eine weitere Leistung mit großem P erforderlich sein, um den Katalanen Paroli zu bieten, die auch in Mailand – wo sie in sechs Champions-League-Auswärtsspielen gegen Inter nur einmal gewonnen haben, nämlich 2019 – kaum ohne Tor bleiben werden. Wir erwarten ein weiteres ausgeglichenes und ereignisreiches Spiel – mindestens ein Tor pro Mannschaft –, in dem die Mannschaft von Inzaghi zumindest eine Niederlage in der regulären Spielzeit vermeiden dürfte.
Die voraussichtlichen Aufstellungen von Inter-Barcelona
INTER (3-5-2): Sommer; Bisseck, Acerbi, Bastoni; Dumfries, Barella, Calhanoglu, Mkhitaryan, Dimarco; Thuram, Taremi.
BARCELONA (4-2-3-1): Szczesny; Eric Garcia, Cubarsí, Iñigo Martínez, Martin; Pedri, de Jong; Yamal, Dani Olmo, Raphinha; Ferran Torres.