Das Duell zwischen Arsenal und PSG ist das Beste, was eine Veranstaltung wie die Champions League im Halbfinale derzeit zu bieten hat. In dieser Ausgabe des Pokals mit den großen Ohren haben beide Mannschaften in spielerischer Hinsicht geglänzt und in vielerlei Hinsicht herausragende Leistungen gezeigt.
Die Gunners haben nicht nur in der Gruppenphase hervorragend abgeschnitten, sondern auch alle mit dem Sieg über Real Madrid im Viertelfinale verblüfft: Zwei Leistungen von enormer Persönlichkeit zeigten die Männer von Mikel Arteta, die die Blancos von Carlo Ancelotti mit 3:0 überrollten und trotz aller Nervosität auch im Bernabeu-Stadion gewannen.
PSG gelang das Kunststück hingegen im Achtelfinale, als sie Liverpool ausschalteten, die Mannschaft, die in der Maxi-Gruppenphase die meisten Punkte gesammelt hatte. Die Mannschaft von Luis Enrique schaffte dies durch Spiel- und Ballbesitzüberlegenheit und drehte das Blatt, nachdem sie das Hinspiel in Paris unverdient verloren hatte: Von einer Mannschaft, die sich in einer Saison, in der die Reds die Premier League souverän gewonnen haben, in einem Stadion wie Anfield durchsetzen konnte, kann man wirklich alles erwarten. Die Pariser, die wie gewohnt in ihrer Heimat ohne Konkurrenz sind (Ligue 1 mit 6 Punkten Vorsprung gewonnen), sind seit Januar exponentiell gewachsen und wirken mehr denn je bereit, einen seit über einem Jahrzehnt ersehnten und begehrten Titel zu gewinnen.
Arsenal-PSG, Timber und Lewis-Skelly droht Gelbe Karte
Im Emirates Stadium erwarten wir daher ein hochintensives und sehr ausgeglichenes Spiel zwischen zwei Mannschaften, die in Topform sind und trotz ihrer wesentlichen Unterschiede großartigen Fußball spielen.
PSG wird mit ziemlicher Sicherheit besser abschneiden als beim letzten Aufeinandertreffen in der Gruppenphase. Damals mussten sich die Franzosen mit 2:0 gegen die Gunners geschlagen geben, in einem Spiel, in dem der Zynismus von Arsenal den Ausschlag gab.
Luis Enrique träumt von Revanche und will mit einem positiven Ergebnis nach Paris zurückkehren. Die Spannung ist mit Händen zu greifen. Und wenn es im vergangenen Oktober nur zwei Verwarnungen gab – Fabian Ruiz von PSG und Calafiori von Arsenal, beide wegen Protests –, könnte der Schiedsrichter diesmal etwas mehr aus der Tasche ziehen. Die französischen Meister werden vor allem die Flügel nutzen, um den Gunners wehzutun und ihre felsenfeste Abwehr zu „öffnen“: In den Notizblock des Schiedsrichters könnten die beiden Außenverteidiger von Arteta, Timber und Lewis-Skelly, kommen, die beide sehr foulintensiv sind (der Niederländer wurde in der Meisterschaft bereits sieben Mal verwarnt). Für sie wird es nicht leicht sein, Kvaratskhelia und entweder Doué oder Barcola in Schach zu halten. Bei PSG hingegen muss man Nuno Mendes im Auge behalten, der es mit dem pfeilschnellen Saka zu tun hat, sowie Joao Neves, den Rekordhalter für Tacklings in der Ligue 1.