Als Arsenal und PSG im vergangenen Oktober in der revolutionären Ligaphase aufeinander trafen, konnten sich nur wenige vorstellen, dass sie sich etwa sieben Monate später im Halbfinale wiederfinden würden, um sich einen Platz im Finale in München zu sichern. Damals war die Mannschaft von Luis Enrique zumindest auf kontinentaler Ebene noch nicht ganz „aufgeblüht“: Trotz ihrer Ballüberlegenheit konnten die Pariser ihre Chancen nicht nutzen und mussten sich schließlich zweimal (2:0, Tore von Havertz und Saka) den zynischeren und gnadenloseren Gunners geschlagen geben. Der Trainer von PSG gratulierte Arsenal nach dem Spiel sogar dazu, dass sie von Beginn an hohen Druck ausgeübt hatten.
Seit Dezember sind die französischen Meister jedoch exponentiell gewachsen, auch dank der Verpflichtung von Kvaratskhelia, der für rund 80 Millionen Euro von Napoli kam. Derzeit spielen nur wenige Mannschaften in Europa besser als PSG, das auch von seinen jungen Talenten wie Barcola und Doué angetrieben wird. Insgesamt hat man den Eindruck, dass es dem spanischen Trainer gelungen ist, eine „perfekte Maschine“ zu schaffen, die in der Lage ist, die Ligue 1 mit großem Vorsprung zu gewinnen – ihre Dominanz im eigenen Land ist peinlich – aber vor allem in der Champions League zu glänzen (seit über einem Jahrzehnt das Hauptziel des Vereins), sobald der Schwierigkeitsgrad steigt.
Ein weiterer Engländer für Luis Enrique
Nachdem PSG die Landsleute aus Brest in den Playoffs vernichtend geschlagen hatte, holte sich der Verein gleich zwei englische Teams, den favorisierten FC Liverpool – die Reds hatten in der Gruppenphase den Löwenanteil geholt – und Aston Villa.
Luis Enrique vertraut nun auf die Regel „Aller guten Dinge sind drei“, denn mit Arsenal steht ein weiterer Premier-League-Club auf dem Programm. Um nach fünf Jahren wieder in einem Finale zu stehen, müssen die Pariser aus dem Doppelduell mit den Gunners, die von einem weiteren spanischen Trainer, Mikel Arteta, trainiert werden, als Sieger hervorgehen.
Im Vergleich zu PSG scheinen die Londoner auf ihrem Weg nach oben weiter zu sein. Obwohl sie die Premier League noch nicht gewinnen konnten – auch in diesem Jahr müssen sie sich nach einer vergeblichen Jagd auf Liverpool mit dem zweiten Platz begnügen –, haben Odegaard und seine Mitspieler in Europa bewiesen, dass sie das Zeug dazu haben, die Champions League zu gewinnen, von der sie praktisch schon immer geträumt haben (das letzte Finale, das Arsenal bestritt, war 2006, als sie gegen Ronaldinhos Barcelona verloren). Ihr Weg in der Königsklasse verlief klarer als der von PSG. In der Meisterschaftsphase belegten die Gunners hinter Liverpool und Barcelona den dritten Platz und schafften in der K.o.-Phase nach einem 9:3-Gesamtsieg gegen PSV Eindhoven die Sensation, indem sie den amtierenden Meister Real Madrid sowohl in London als auch in Spanien besiegten.
Sowohl Arsenal als auch PSG haben die letzten Ligaspiele etwas vernachlässigt, was zeigt, dass der Pokal jetzt absolute Priorität hat. Die Gunners spielten 2:2 gegen Crystal Palace, während die Franzosen ihre erste Niederlage in dieser Saison der Ligue 1 hinnehmen mussten und sich zu Hause mit 1:3 gegen ein motiviertes Nizza geschlagen geben mussten. Luis Enrique kann in London auf den gesamten Kader zurückgreifen: Die einzige Unentschiedenheit besteht im Angriff, wo Doué und Barcola um einen Platz kämpfen. Bei Arsenal fehlen mehrere Spieler, darunter der gesperrte Ghanaer Partey. Gabriel Jesus, Havertz, Gabriel und Tomiyasu werden ebenfalls nicht dabei sein. Calafiori ist fraglich.
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Die Prognose
Bisher gab es fünf Begegnungen zwischen Arsenal und PSG, wobei die Pariser noch nie gegen die Engländer gewinnen konnten. Die Bilanz lautet drei Unentschieden und zwei Siege für die Londoner, darunter der Sieg im vergangenen Oktober. Das Spiel in der Meisterschaft sollte jedoch nicht täuschen. Die Mannschaft von Luis Enrique hat seitdem große Fortschritte gemacht. Und sie ist bereit, in diesem auf dem Papier sehr ausgeglichenen Halbfinale ihre Karten auszuspielen. Für PSG wird es jedoch schwierig werden, aus einer „Festung“ wie dem Emirates Stadium unbeschadet herauszukommen. Arsenal hat in der Champions League noch kein Heimspiel verloren und in der Premier League nur einmal, auch dank seiner eisernen Abwehr (nur 2 Gegentore in 12 Pokalspielen) und seinem Spiel, das für eine große Ausgewogenheit zwischen Angriff und Verteidigung sorgt. Es ist daher nicht auszuschließen, dass die Gesamtzahl der Tore unter drei liegen wird.
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Die voraussichtlichen Aufstellungen von Arsenal-PSG
ARSENAL (4-3-3): Raya; Timber, Saliba, Kiwior, Lewis-Skelly; Odegaard, Rice, Merino; Saka, Trossard, Martinelli.
PSG (4-3-3): Donnarumma; Hakimi, Marquinhos, Pacho, Nuno Mendes; Joao Neves, Vitinha, Fabian Ruiz; Kvaratskhelia, Dembélé, Barcola.