Marokko-Portugal spielt am Samstag um 16:00 Uhr im Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft 2022: Quoten, Prognosen, TV und Streaming.
Hier ist die Herausforderung, die Sie nicht erwarten. In diesem Teil der Tabelle hätte es entweder das talentierte Spanien oder das edle Deutschland sein können – und in gewisser Weise auch müssen. Um den Einzug ins Halbfinale gegen Portugal kämpft stattdessen der Außenseiter Marokko, der zum ersten Mal in seiner Geschichte das Viertelfinale einer Weltmeisterschaft erreicht hat. Noch nie haben sich die Löwen des Atlasgebirges so weit vorgewagt und sind unter den ersten Acht gelandet. Die marokkanische Auswahl hat es genossen, Spiel für Spiel alle Vorhersagen des Vorabends zu widerlegen. Und damit auch die Klischees über die Wettbewerbsfähigkeit der afrikanischen Nationalmannschaften. Es hätte die Rolle des Statisten in einer Gruppe spielen sollen, in der die ersten beiden Plätze das Vorrecht Kroatiens und Belgiens zu sein schienen, zwei qualitativ überlegene Mannschaften mit mehr Erfahrung auf bestimmten Ebenen
Beide stießen jedoch auf die „Mauer“, die von Trainer Walid Regragui errichtet wurde, einem der Hauptarchitekten dieser Fahrt, die eine ganze Nation vor Freude explodieren lässt und bereits einen besonderen Platz in den Almanachen reserviert hat.
Lassen Sie uns sofort alle Zweifel ausräumen: Marokko befindet sich in den Quartieren mit Verdiensten. Ohne eine einzige Niederlage in vier Spielen gewannen sie ihre Gruppe vor Vizeweltmeister Kroatien, das zum Auftakt ein 0:0 erreicht hatte. Dann das Meisterstück beim entscheidenden Sieg gegen das topgesetzte Belgien, das mit 2:0 besiegt wurde: Zu diesem Zeitpunkt reichte es aus, um gegen das bereits ausgeschiedene Kanada nicht zu verlieren und sich den Einzug ins Achtelfinale zu sichern. Und Ziyech und seine Mannschaftskameraden enttäuschten nicht: ein 2:1-Erfolg, bei dem sie ihr erstes – und bisher einziges – Tor im Wettbewerb kassierten, allerdings nur durch ein Eigentor.
Das Märchen hätte mit Luis Enriques Spanien (inzwischen zurückgetreten) enden sollen, doch für die Roja war es nur der Anfang eines Albtraums. Die Mannschaft von Regragui machte den Spaniern praktisch jeden Raum zu, was deren Ballbesitzdrang noch mehr in den Hintergrund drängte. Der Florentiner Amrabat spielte im Mittelfeld erneut groß auf und verwirrte die verschiedenen Gavi und Pedri. Und dann nutzte Marokko seine Qualität bei Kontern aus: Sie spekulierten, aber sie taten es gut, und die drei Stürmer vorne, vor allem Boufal und Ziyech, leisteten auch in der Phase, in der sie keinen Ballbesitz hatten, hervorragende Arbeit. Im Elfmeterschießen ging jedoch Torhüter Bono in Führung, der alle drei Schüsse der Spanier neutralisierte und es dem ehemaligen Inter-Spieler Hakimi ermöglichte, den entscheidenden Elfmeter zu löffeln
Portugal ist nicht mehr CR7-süchtig
Marokko wird nun ein weiteres Kunststück mit einem anderen „Nachbarn“ versuchen, nämlich mit Fernando Santos‘ Portugal, das gerade einen spektakulären Sieg über die unglückliche Schweiz errungen hat. Das Achtelfinale im Iconic Stadium war ein wahres „Gemetzel“, denn die Lusitanier lagen nach 50 Minuten bereits mit 4:0 in Führung, und das gegen eine Mannschaft, die sich vor allem durch Solidität auszeichnet. Das Bemerkenswerteste war jedoch, dass sie dies ohne ihre Ikone Ronaldo schafften, der vom Trainer überraschend auf die Bank gesetzt wurde. Ein mutiger Schritt, der sich jedoch als richtig erwies: Der Ersatz für CR7, der junge Benfica-Stürmer Gonçalo Ramos, erzielte einen Hattrick – seit Italien 1990 hat kein Spieler mehr drei Tore in der K.o.-Phase erzielt – unter den lächelnden und zugleich grimmigen Blicken des fünffachen Ballon d’Or-Gewinners.
Das Spiel gegen die Helvetier endete mit einem tennisähnlichen 6:1. Ein ‚übertriebenes‘ Portugal, das vom Mittelfeld an aufwärts Qualität und Klasse in Hülle und Fülle besitzt und es endlich schafft, dies auch richtig zum Ausdruck zu bringen. Abgesehen von der „Causa Ronaldo“ – die Gerüchte über einen möglichen vorzeitigen Abgang wegen verlorener Spielberechtigung sind vom Tisch – gehen Santos‘ Männer mit viel Enthusiasmus und einer Offensive von 12 Toren in vier Spielen in die Herausforderung mit Marokko.
Marokko-Portugal: Aktuelle Meldungen zur Aufstellung
Einige von Marokkos Starspielern wirkten nach dem Achtelfinale gegen Spanien erschöpft. Die Rede ist von Innenverteidiger Aguerd und seinem Mannschaftskameraden Saiss: Die beiden Stärken von Regraguis Nationalmannschaft sind zur Hälfte im Einsatz. Amrabat selbst gab zu, dass er nur nach Infiltrationen spielen konnte. El Yamiq ist früh in Alarmbereitschaft, aber die Elf, die gegen Portugal antritt, ist identisch mit der, die gegen Roja auf dem Platz stand.
Fernando Santos wird auch die Elf aufstellen, die gegen die Schweiz gewonnen hat, und Cristiano Ronaldo wird erneut ausgeschlossen. Leao wird ebenfalls auf der Bank sitzen. Die Weltmeisterschaft ist für Danilo Pereira und Nuno Mendes, die beide verletzt sind, vorbei
Die Vorhersage
Marokko will nicht aus seinem Traum erwachen und verspricht eine Schlacht: Sie sind eine Mannschaft, die sich bisher gegen stärkere Gegner tadellos verteidigt und gezeigt hat, dass sie einen guten Start hinlegen kann. Aber sie könnten nach den hart umkämpften 120 Minuten gegen Spanien etwas müde sein. Die Qualität der vielen Offensivspieler, die Portugal zur Verfügung stehen, wird aller Voraussicht nach den Ausschlag geben: Früher oder später wird es ihnen gelingen, das marokkanische „Fallgitter“ zu durchbrechen, das dieses Mal nachgeben sollte. In jedem Fall zeichnet sich ein sehr ausgeglichenes Viertelfinale ab, bei dem davon auszugehen ist, dass die Gesamtzahl der Tore weniger als drei betragen wird.
Marokko gegen Portugal
Die voraussichtlichen Aufstellungen.
- MOROcco (4-3-3): Bono; Hakimi, El Yamiq, Saiss, Mazraoui; Amallah, Amrabat, Ounahi; Ziyech, En-Nesyri, Boufal.
- PORTOGALLO (4-3-3): Diogo Costa; Dalot, Pepe, Ruben Dias, Guerreiro; William Carvalho, Otavio, Bruno Fernandes; Joao Felix, Gonçalo Ramos, Bernardo Silva.
MÖGLICHES ERGEBNIS: 0-1